News aus Luhmühlen
Bildband über die Longines FEI Eventing European Championships 2019 in Luhmühlen
Bildband über die Longines FEI Eventing European Championships 2019 in Luhmühlen
Im Equi-La Verlag (http://www.equi-la.de/) erscheint im Oktober ein Bildband über die Longines FEI Eventing European Championships 2019 in Luhmühlen.
"Wir sind sehr gespannt, wie aus Sicht des Fotografen Stefan Lafrentz und dem Verlag, diese besonderen Turniertage der EM dokumentieren werden. Sicherlich wird es ein farbenfroher Bildband und was uns besonders freut, dass er zweisprachig erscheinen wird," kommentiert Julia Otto, Geschäftsführerin der der Turniergesellschaft Luhmühlen mbH.
Medaillenregen für deutsche Reiter
Medaillenregen für deutsche Reiter
Nach einem spannenden Wimpernschlagfinale gewinnt die deutsche Mannschaft Gold bei den Longines FEI Eventing European Championships. Durch eine fehlerfreie Runde sicherte sich die deutsche Titelverteidigerin Ingrid Klimke die Einzelgoldmedaille und schob sich damit vor ihren Teamkollegen Michael Jung, der nach einem Springfehler Silber gewann. Bronze ging an Cathal Daniels aus Irland.
Alle 54 zum Springen angetretenen Championatsreiter boten dem Luhmühlener Publikum auf den ausverkauften Tribünen einen spannenden Finaltag. Durch die traditionell umgekehrte Reihenfolge stieg die Spannung auf dem Luhmühlener Turnierplatz mit jedem Ritt weiter an. Als die letzten Teilnehmer an den Start des abschließenden Springens gingen, herrschte absolute Stille im Publikum.
Letztendlich war es Reitmeisterin Ingrid Klimke, die mit SAP Hale Bob OLD ihr Dressurergebnis nach Hause bringen konnte. Dank ihres Nullfehlerrittes schob sich die nach Gelände noch auf Silberkurs liegende Deutsche an die Spitze des Feldes und gewann mit -22,90 Punkten Einzelgold: „Ich bin überglücklich und dankbar, dass mein Springtrainer Kurt Gravemeier heute für mich angereist ist. Dadurch, dass er mit mir abgesprungen ist, habe ich unheimlich viel Sicherheit bekommen und konnte diese mit in den Parcours nehmen. „Bobby“ sprang total super und ich kann es noch gar nicht richtig fassen, das zweite Mal hintereinander Gold gewonnen zu haben.“
Ein ärgerlicher Hindernisfehler an Sprung 10B kosteten Michael Jung und fischerChipmunk FRH bei ihrem ersten gemeinsamen Championat die EinzelGoldmedaille. Mit -24,90 Punkten sicherte er sich eine glänzende Silbermedaille, die auf zukünftige Championate hoffen lässt: „Natürlich bin ich enttäuscht und ärgere ich mich über den Fehler, aber dennoch freue ich mich über die Leistung von fischerChipmunk FRH während der ganzen Woche hier in Luhmühlen. Er war super drauf und ist in allen drei Teildisziplinen toll gegangen, das lässt für die Zukunft hoffen. Zuhause werden wir noch etwas an den Feinheiten arbeiten und dann kann die nächste Saison kommen.“
Der erst 22-jährige Ire Cathal Daniels konnte sich mit seinem Pferd Rioghan Rua, mit dem er bereits als Junger Reiter erfolgreich unterwegs war, nach einer fehlerfreien Runde auf Rang drei in der Einzelwertung vorarbeiten. Nach der Dressur noch auf Rang 13 liegend, konnte Daniels mit zwei fehlerfreien Runden sein Dressurergebnis über alle drei Teilprüfungen halten und sich mit -29,0 Punkten und einem strahlenden Lächeln die Bronzemedaille umhängen lassen.: „Ich bin so unglaublich glücklich über unser Ergebnis und hätte nach der Dressur nicht mit einer Einzelmedaille hier in Luhmühlen gerechnet. Wahnsinn was für eine Atmosphäre hier herrschte, das war für die Pferde manchmal ziemlich elektrisierend“, so die ersten Worte des noch jungen Reiters, der 2018 in Tryon bereits Teamsilber gewann.
Als beste deutsche Einzelreiterin beendete Sandra Auffahrt mit Viamant du Matz die Europameisterschaft mit ihrem Dressurergebnis von -31,70 Punkten auf Platz 11 knapp außerhalb der Top 10. Die Reiterin aus Ganderkesee freute sich über die Entwicklung ihres noch recht unerfahrenen Pferdes und blickt hoffnungsvoll in die Zukunft: „Wir haben uns im Vergleich zum letzten Jahr deutlich verbessern können, auch in der Dressur geht es in die richtige Richtung. Im Gelände hat er einfach eine tolle Einstellung und hat gestern richtig für uns gekämpft“.
Nach den hervorragenden Einzelleistungen aller vier deutschen Teamreiter, konnten diese ihre Führung nach der Dressur von Teilprüfung zu Teilprüfung sogar noch weiter ausbauen. Das Team bestehend aus Ingrid Klimke, Michael Jung, Andreas Dibowski und Kai Rüder gewann mit einem komfortablen Vorsprung (82,50) vor heimischer Kulisse die Goldmedaille vor den Teams aus Großbritannien (104,80) und Schweden (-105,10). Bis zu den letzten Teamreitern blieb es bei der Vergabe der Silber- und Bronzemedaille in der Teamwertung hoch spannend. Die Ergebnisse der letzten Reiter waren entscheidend, welche der Nationen Großbritannien, Frankreich und Schweden am Ende eine Mannschaftsmedaille um den Hals tragen durften. Bevor die Reiter mit ihren Pferden in der abschließenden Springprüfung an den Start gehen durften, mussten sie in der morgendlichen Verfassungsprüfung das „accepted“ der Ground Jury bekommen. Zum Verhängnis wurde dies unter anderem dem französischen Team, das dadurch etwas geschwächt wurde: Alexis Goury, französischer Teamreiter, zog sein Pferd Trompe l'Oeil d'Emery aus der Holding Box zurück. Damit konnten die Franzosen nur noch mit drei Teamreitern in der letzten Teilprüfung an den Start gehen und mussten auf ihr bisherigen Streichergebnis Karim Florent Laghouag zurückgreifen.
Bis auf Kristina Cook, die das Streichergebnis der Briten lieferte, mussten alle drei britischen Mannschaftsreiter einen Springfehler in Kauf nehmen. Da aber auch die anderen Teams keine komplett weiße Weste behielten, konnte sich das Team von Chris Bartle mit nur 0,3 Punkten Vorsprung vor Schweden die Silbermedaille sichern. Nachdem der letzte französische Teamreiter Thibaut Vallette, der bis zum Springen sowohl in der Einzel- als auch in der Mannschaftswertung noch auf dem Bronzerang lag, seinen Springparcours mit einem Abwurf beendet hatte, stand fest, dass Frankreich in diesem Jahr sowohl ohne Einzel- als auch ohne Mannschaftsmedaille die Heimreise antreten musste. Mit -107,80 Punkten rutschte das Team auf Rang vier. Stattdessen arbeitete sich das Team aus Schweden mit zwei blitzsauberen Runden durch Ludwig Svennerstal und Louise Romeike Stück für Stück nach vorn und war am Ende überglücklich über die Mannschaftsbronzemedaille, die zugleich die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokyo bedeutete. Neben Schweden konnte sich außerdem das Team aus Italien mit Platz Fünf (-119,60) einen Startplatz für Tokyo 2020 sichern.
Insgesamt etwa 44.000 Zuschauer besuchten das Championat und trugen durch ihre Begeisterung dazu bei, dass die Europameisterschaften vor einer championatswürdigen Kulisse ausgetragen werden konnten.
Deutsche Reiter nach dem Gelände in Einzel- und Teamwertung auf Goldkurs
Deutsche Reiter nach dem Gelände in Einzel- und Teamwertung auf Goldkurs
Nach einem fulminanten Geländetag bei den Longines FEI Eventing European Championships, konnten Michael Jung (20,9) und Ingrid Klimke (-22,2) die deutsche Doppelführung halten. Auf den Bronzerang vorgearbeitet hat sich der Franzose Tibaut Vallette (-25,80), nachdem Laura Collett, nach der Dressur auf dem Bronzerang liegend, ihren Ritt nach einem Sturz im letzten Wasser frühzeitig beenden musste.
Am morgigen Finalsonntag wird Michael Jung mit fischerChipmunk FRH als Overnight Leader in die abschließende Entscheidung der Europameisterschaften in das Luhmühlener Stadion einreiten. Nach seinem Ritt vor begeistert applaudierenden Zuschauern war der sonst eher ruhige Reiter aus Horb geradezu beflügelt: „Chip ist so ein tolles Pferd, er ist fantastisch gegangen und es war ein großartiges Gefühl mit ihm dieses Gelände zu reiten. Schon bei dem ersten Minutenpunkt war ich vor der Zeit und konnte ihn von da an den gesamten Ritt über bremsen, weil er immer alles auf direktem Weg gesprungen ist und so toll galoppierte. Ich bin der fischer-Gruppe unendlich dankbar, dass ich dieses Pferd reiten darf.“
Auch Ingrid Klimke beendete ihren Geländeritt mit einem strahlenden Lächeln, fügte ihrem Dressurergebnis von -22,20 Punkten keine weiteren Strafpunkte hinzu und behauptete damit ihre Position auf dem Silberrang. Als letzte deutsche Starterin hat sich Klimke die Ritte ihrer Teamkollegen angesehen und sich durch diese motivieren lassen: „Ich habe Michis Ritt gesehen und mir gesagt ‚das will ich genauso machen‘. Der Plan ist voll und ganz aufgegangen und die Zuschauer haben uns vor heimischer Kulisse durch das Gelände getragen. Bobby und ich sind so ein eingespieltes Team und er war schon auf dem Abreiteplatz total motiviert. Der gesamte Ritt hat einfach nur Spaß gemacht.“
Bei strahlendem Sonnenschein und tausenden Besuchern ging Andreas Dibowski als Pathfinder für das deutsche Team an den Start. Als dritter Starter des Gesamtfeldes lieferte der in Döhle beheimatete Reiter mit seiner Stute FRH Corrida eine sichere Runde nur wenige Sekunden über der erlaubten Zeit ab und rangiert nach dem Gelände mit -35,4 Punkten auf Platz 22. Mit seiner Runde legte er den Grundstein für die nachfolgenden Ritte seiner Teamkollegen: „Ich hatte einen ganz tollen Ritt durch einen fantastisch konzipierten Kurs. Die vielen, dicht aufeinander folgenden Aufgaben waren zwar sehr anspruchsvoll, ließen sich dabei aber sehr rhythmisch und flüssig reiten.“ Kai Rüder, vierter deutscher Teamreiter, hatte mit seinem Pferd Colani Sunrise zwar keine Probleme an den Sprüngen, verlor jedoch wertvolle Sekunden bei Unstimmigkeiten in der Startbox und liegt nach dem Gelände mit -41,80 Punkten auf Rang 36.
Der nach der Dressur noch auf Rang vier liegende Franzose Thibaut Vallette konnte sich durch eine blitzsaubere Runde mit seinem Pferd Qing du Briot ENE HN auf den Bronzerang vorarbeiten. Mit -25,80 Punkten rangiert er mit nicht mal einem Springfehler Abstand hinter Klimke: „Mein Pferd war wunderbar, ich bin total happy und konnte alle Linien direkt reiten. Der Kurs ist sehr anspruchsvoll, für mein Pferd und mich war er perfekt!“
Nach den fantastischen Ritten der deutschen Reiter liegt die gastgebende Mannschaft mit 14,3 Strafpunkten Vorsprung auf Goldkurs (-78,5). Dank zweier Nullrunden innerhalb der erlaubten Zeit von Oliver Townend und Piggy French, konnte das britische Team seinen Silberrang nach dem Gelände behaupten (-92,8). Damit liegen sie allerdings nur 0,8 Strafpunkte vor den auf dem Bronzerang rangierenden Franzosen (-93,6). Die nach der Dressur noch auf den Medaillenrängen liegenden Belgier, fehlte im Gelände da nötige Quäntchen Glück, so dass sie auf den siebten Platz in der Teamwertung abrutschten (-146,6).
Der rund 5.800 Meter lange Geländekurs von Mike Etherington-Smith erwies sich als selektiver Championatskurs, der sich trotz der vielen Aufgabenkomplexe hervorragend reiten ließ. Bereits nach dem ersten Viertel der Starter bestätigte sich der erste Eindruck der Fachleute: Ein sehr anspruchsvoller Kurs, der beherztes Reiten erforderte, dabei aber durch flüssig zu reitende Linien einladend und pferdefreundlich gebaut war. Insgesamt 18 Paaren gelang es im Laufe der Prüfung eine fehlerfreie Runde innerhalb der erlaubten Zeit ins Ziel zu bringen: „Ich bin begeistert was für einen tollen Job die Reiter gemacht haben und in unsicheren Situationen genau die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Wir haben heute Weltklasse Ritte und Pferde gesehen, die die ihnen gestellten Aufgaben fabelhaft gemeistert haben. Ich bin allerdings überrascht, dass so viele Paare innerhalb der erlaubten Zeit geblieben sind, damit hätte ich nicht gerechnet.“
Insgesamt konkurrieren bei den Longines FEI Eventing European Championships noch acht Nationen um eine Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 in Tokyo. Die besten Chancen auf die letzten beiden verbliebenen Qualifikationsplätze auf europäischen Boden, haben vor dem abschließenden Springen die Teams aus Italien (Rang 4) und Schweden (Rang 5), da sich die Teams auf den Medaillenrängen bereits qualifiziert sind.
Bevor die verbleibenden 59 Paare in das abschließende Springen starten dürfen, müssen sie zuvor das begehrte „fit to compete“ in der Verfassungsprüfung erhalten, welche um 9:00 Uhr vor der überdachten Tribüne beginnt.
Livestream:
Über ein Abonnement kann die komplette Europameisterschaft bei FEI TV gestreamt werden.
Deutsche Teamreiter dominieren den zweiten Dressurtag
Deutsche Teamreiter dominieren den zweiten Dressurtag
Die Dressurprüfung der Longines FEI Eventing European Championships bot den zahlreichen Zuschauern Dressurvorstellungen der Extraklasse. An die Spitze des hochkarätigen Starterfeldes setzte sich Michael Jung (GER) mit fischerChipmunk FRH (-20.9), gefolgt von Ingrid Klimke (GER) mit SAP Hale Bob OLD (-22,2) sowie Laura Collett (GBR) mit London 52 (-25,50).
Besser hätte das erste gemeinsame Championat für Michael Jung und fischerChipmunk FRH nicht beginnen können. Mit einer 10 für beide Grußaufstellungen und nur -20.9 Punkten verließ das Paar unter tosendem Applaus der Zuschauer das Stadion. Damit geht Jung als Overnight Leader in das morgige Gelände der Europameisterschaften: „Ich habe ein fantastisches, toll ausgebildetes Pferd mit dem die Dressur einfach nur Spaß gemacht hat. Mittlerweile kennen wir uns immer besser und wachsen zu einem Team zusammen. Natürlich ärgere ich mich etwas über den Fehler im Schritt, aber so etwas kann immer passieren, wenn man auf Risiko reitet, um gute Noten zu bekommen.“ Mit nur 1,3 Punkten hinter dem deutschen Ausnahmesportler rangiert die ebenfalls für das deutsche Team startende Titelverteidigerin Ingrid Klimke. Auch sie war überglücklich über die Leistung ihres 15-jährigen Wallachs „Bobby“: „Er ist stolz wie ein Spanier in das Stadion gekommen, in dem die Atmosphäre heute unglaublich war. Ich bin begeistert wie locker und ausdrucksstark er gegangen ist und dass ich alles so reiten konnte, wie ich es mir vorgestellt hatte.“ Auf dem dritten Rang behaupten konnte sich die britische Einzelreiterin Laura Collett (-25,50) mit London 52, die nach dem gestrigen Dressurtag noch an der Spitze des Starterfeldes lag.
Die starke Mannschaftsleistung der deutschen Reiter wird komplettiert durch das Ergebnis von Kai Rüder (-25,80) und Colani Sunrise, die derzeit auf dem vierten Platz rangieren. Das deutsche Team kann damit einen komfortablen Vorsprung mit in das morgige Gelände nehmen und führt die Teamwertung mit -68,90 Punkten an. Auf schnelle und fehlerfreie Runden werden morgen die britischen Teamreiter hoffen, die momentan mit -85,7 Punkten hinter dem deutschen Team auf Rang zwei rangieren, gefolgt von Belgien mit -90,90 Punkten auf Rang drei.
Auch Martin Plewa Präsident der Ground Jury, war von dem Gesamteindruck des ersten Teils der Vielseitigkeitsprüfung begeistert: „Die Erwartungen an die Leistungen auf einer Europameisterschaft wurden erfüllt, wir konnten in der Dressur insgesamt ein hohes Gesamtniveau sehen und hatten viele Ritte über 65,00 Prozent. Die Auswahl der Pferde hat sich im Laufe der Zeit verändert, hin zu Pferden mit sehr guten Grundgangarten. Dadurch, dass der Multiplikator von 1,5 weggefallen ist, wird eine gute Geländerunde nicht mehr ausreichen, um vorne mit dabei zu sein. Die deutschen Reiter lieferten Topritte ab, besonders bei Kai Rüder konnte man eine enorme Verbesserung sehen, was sehr wertvoll für die Teamwertung ist.“
Hinsichtlich des Geländekurses sind sich Reiter und Offizielle einig, dass dieser alles beinhaltet, was einen würdigen Championatskurs auszeichnet. Die verschiedenen Komplexe verteilen sich über den gesamten Kurs, sind allesamt fair und einladend gebaut und mit genügend Alternativen im Sinne der Mannschaftswertung ausgestattet. Am Geländesamstag wird das erste Paar um 10:00 Uhr auf den von Mike Etherington-Smith designten Gelände
Geländestimmen:
Michael Jung: „Das Gelände ist toll aufgebaut, ich glaube aber es wird knifflig in die Zeit zu reiten. Je schneller man reiten muss, desto eher riskiert man natürlich auch einen Vorbeiläufer. Die vielen unterschiedlichen Fragestellungen sollten nicht unterschätzt werden und konzentriert geritten werden. Dabei sind sie aber alle sehr fair gebaut, daher glaube ich, dass einige Reiter fehlerfrei innerhalb der erlaubten Zeit ins Ziel kommen werden.“
Karin Donckers: „Es ist ein wunderschöner Kurs, wie immer in Luhmühlen. Der Boden ist perfekt und die Aufgaben sind zwar anspruchsvoll, dabei aber klar zu erkennen. Wenn etwas nicht wie geplant verläuft, liegt es jedenfalls nicht am Kursaufbau. Es gibt immer einen Plan B oder C für die Paare.“
Christopher Bartle: „Ein herausfordernder Championatskurs mit vielen technischen Aufgaben. Die Zeit wird sich vermutlich als ein entscheidender Faktor herausstellen. Um in der Zeit zu bleiben, müssen die Reiter allerdings die direkten Linien reiten und damit eventuell einen Vorbeiläufer kassieren.“
Kristina Cook: „In meinen Augen ist der Geländekurs einer der anspruchsvollsten, die ich bei einer Europameisterschaft je geritten bin. Es gibt viele verschiedene Komplexe mit schmalen Sprüngen und knifflig gestellten Hindernisabfolgen. Als Reiter müssen wir uns jede mögliche Alternative gut anschauen und den Pferden ein sicheres Gefühl geben.“
Josefa Sommer: „Ich freue mich aufs Gelände, da ich ein sehr sicheres Geländepferd habe. Da alle Aufgaben klar für die Pferde zu erkennen sind, ist mein Plan A momentan alles dir
Livestream:
Über ein Abonnement kann die komplette Europameisterschaft bei FEI TV gestreamt werden. ekt zu reiten.“ kurs starten.
Laura Collett (GBR) in Führung nach dem ersten Dressurtag
Laura Collett (GBR) in Führung nach dem ersten Dressurtag
Die Longines FEI Eventing European Championships boten bereits am ersten Dressurtag vielversprechende Vorstellungen. An die Spitze des Starterfelds setzte sich die britische Einzelreiterin Laura Collett mit 25,50 Minuspunkten. Mit nur 0,3 Punkten Abstand folgen zwei Reiter punktgleich auf dem zweiten Platz. Kai Rüder (GER) und Thibaut Vallette (FRA) erhielten beide 25,80 Minuspunkte für ihre Dressurvorstellungen.
Die 29-jährige Laura Collett war geradezu euphorisch nach ihrer gelungenen Dressur, mit der sie sich an die Spitze des Starterfeldes nach dem ersten Dressurtag setzte: „Selbstverständlich bin ich überglücklich nach dieser tollen Vorstellung und freue mich, dass London 52 mir voll und ganz vertraut hat. Da er noch ein bisschen unerfahren ist, kann er sich von der Atmosphäre in so einem imposanten Stadion auch schnell mal ablenken lassen. Wenn ich bei ihm bin, weiß er, dass alles in Ordnung ist und gibt immer sein Bestes. Es steckt so viel Potential in ihm und ich freue mich auf eine spannende gemeinsame Zukunft.“
Mit einer nahezu perfekten Grußaufstellung legten Kai Rüder (GER) und Colani Sunrise den Grundstein für ihr gutes Resultat: „Das war eine Prüfung mit viele Höhepunkten, guten Traversalen und super Galoppverstärkungen. Colani hat einen sehr starken Charakter und will immer alles richtig machen, wenn man ihn nur lässt. Deshalb habe ich versucht, ruhig zu bleiben und die Prüfung sicher zu Ende zu bringen. So kamen die guten Noten fast von alleine.“ Auch Thibaut Vallette war nach seiner Vorstellung überaus zufrieden: „Ich bin super happy mit meiner Dressur. Mein Pferd geht normalerweise sehr gute Dressuren und hat auch sehr gute Bewegungen. Heute konnte ich sein Potential voll und ganz abrufen.“
In der Teamwertung liegt das belgische Team mit zwei hervorragenden Vorstellungen und lediglich 57,60 Minuspunkten derzeit in Führung. Karin Donckers (BEL) freute sich über die gute Ausgangslange nach dem ersten Dressurtag und war wunschlos glücklich mit der Leistung ihres 14-jährigen Wallachs: „Wenn man an unserem Test noch irgendetwas verbessern könnte, dann wäre es mein Reiten. Mein Pferd war einfach nur super, ich konnte wirklich alles so reiten, wie ich es mir vorgestellt hatte. Das gastgebende Team aus Deutschland liegt derzeit mit 60,40 Minuspunkten auf Rang 2, gefolgt von den Franzosen mit 64,20 Minuspunkten.
Geländestimmen:
Kai Rüder: „Ein toller, selektiver Kurs mit vielen schönen Linien. Schön, dass die Linienführung nicht so kringelig ist und sich die Aufgaben über den ganzen Kurs verteilen.“
Piggy French: Das Gelände ist ein würdiger Championatskurs, der konzentriertes Reiten bei allen Komplexen über den ganzen Kurs erfordert. Das wird hier kein Dressurturnier.“
Thibaut Valette: „Nach meinem ersten Eindruck wirkt das Gelände sehr anspruchsvoll. Insbesondere das zweite Wasser nach dem Stadion ist eine Herausforderung.“
Lokalmatadorin Nadine Marzahl: „Insbesondere die drei Wasser finde ich sehr anspruchsvoll. Ich habe mir aber auch noch nicht alle Linien genau angeschaut, bislang habe ich nur einen ersten Eindruck von dem Kurs bekommen.
Christoph Wahler: „Schwer, schön, Lust drauf!“
Sonniger Auftakt bei den Longines FEI Eventing European Championships
Sonniger Auftakt bei den Longines FEI Eventing European Championships
Die heutige Verfassungsprüfung bot einen vielversprechenden Auftakt bei den diesjährigen Europameisterschaften in der Westergellerser Heide. Zahlreiche Zuschauer nutzen bei traumhaftem Wetter die erste Chance, die europäischen Top-Sportler genau unter die Lupe zu nehmen. Alle 73 zur Verfassung angetretenen Paare erhielten das begehrte „accepted“ und werden versuchen, sich in den nächsten beiden Dressurtagen eine möglichst gute Ausgangsposition in der CCI4*-L zu sichern.
Der erste Tag der Europameisterschaften begann bei Temperaturen über 30 Grad Celsius mit einer Eröffnungspressekonferenz. Die Vorfreude auf die bevorstehenden Turniertage war Reitern und Offiziellen gleichermaßen anzumerken. „Wir sind überglücklich, mit Longines einen unglaublich tollen Titelpartner an unserer Seite zu haben. Generell sind wir unseren Sponsoren sehr dankbar, dass sie uns in diesem Jahr bei gleich zwei Veranstaltungen hier in Luhmühlen unterstützen“, ergänzte Otto. Die FEI dankte ihrerseits Julia Otto und dem gesamten Team für die Ausrichtung der Meisterschaften. „Es wird ein spannendes Rennen um die letzten beiden Qualifikationsplätze für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 geben, da sich hier in Luhmühlen noch acht europäische Teams qualifizieren möchten. Ich drücke allen Startern kräftig die Daumen und freue mich auf einen großartigen Wettbewerb“, so Catrin Norinder, FEI Director Eventing & Olympic.
Erste Eindrücke von der Geländestrecke
Das Podium der Eröffnungspressekonferenz war hochkarätig besetzt: Neben den deutschen Reitern Ingrid Klimke, Michael Jung und Kai Rüder, waren Piggy French (GBR) und Louise Romeike (SWE) der Einladung auf das Podium gefolgt. Wenige Stunden zuvor war der Geländekurs offiziell für die erste Besichtigung freigegeben worden, so dass die Reiter ihre ersten Einschätzungen hinsichtlich des Championatskurses mitteilen konnten. Sie waren sich einig, dass der Kurs von Mike Etherington-Smith fair und einladend gebaut ist, dabei aber technisch anspruchsvolle Aufgaben für die Sportler bereithält. „Der Kurs ist wunderschön gebaut und ich freue mich schon unheimlich auf den Geländeritt am Samstag. Ich schätze insbesondere das erste Wasser als ziemlich anspruchsvoll ein, da es recht früh im Verlauf der Strecke kommt und auf den ersten Blick auch anspruchsvoll genug ist“, so Ingrid Klimke, die hier in Luhmühlen an ihren zehnten Europameisterschaften teilnimmt. Auch die aktuelle Badminton Siegerin Piggy French aus dem britischen Team freut sich über die tolle Stimmung in Luhmühlen: „Ich fühle mich geehrt meine Nation bei diesen Meisterschaften vertreten zu dürfen und bin sehr gespannt auf die folgenden Wettkampftage.“
Hervorragend aufgelegte Vierbeiner bei der ersten Verfassungsprüfung
Die 73 vorgestellten vierbeinigen Stars des Turniers präsentierten sich in einer ausgezeichneten Verfassung. Einige von ihnen waren sogar so gut aufgelegt, dass der Moderator das Publikum auf der Tribüne sicherheitshalber um gemäßigten Applaus bitten musste.
Benennung der Teamreiter
Wie zu erwarten, hat sich der positive Eindruck der deutschen Reiter auch bei der Verfassungsprüfung bestätigt, so dass Bundestrainer Hans Melzer keinerlei Änderung an der vorläufigen Teamaufstellung vorgenommen hat. Für das deutsche Team starten (in alphabetischer Reihenfolge): Andreas Dibowski mit FRH Corrida, Michael Jung mit fischerChipmunk FRH, Ingrid Klimke und SAP Hale Bob OLD sowie Kai Rüder mit Colani Sunrise. Der morgige Dressurtag beginnt um 9:40 Uhr mit Nicolai Aldinger und Newell als Vorreiter, bevor um 10:00 Uhr Tim Lips (NED) mit dem 13-jährigen Wallach Bayro die Meisterschaftswertung eröffnen wird.
Teilnehmende Nationen
Teilnehmende Nationen
Auf dem Weg zum ersten Turniertag der Europameisterschaften in Luhmühlen
beginnt nun die spannende Phase der Nennungen. Diese wurde am 23. Juli
durch das sogenannte Datum der „nominated Entries“ eingeläutet.
Dabei konnten die jeweiligen nationalen Föderationen bis 18.00 Uhr ihre Startbereitschaft erklären und bereits Reiter und Pferde benennen. Dies allerdings in doppelter und auch dreifacher Stärke, als sie später Startplätze bekommen. Deutschland darf als gastgebende Nation insgesamt zwölf Reiter in
Luhmühlen an den Start bringen – die anderen Nationen maximal sechs Reiter.
Der Weg zum ersten Turniertag bleibt also weiterhin spannend. Der nächste Meilenstein ist der 12. August 2019. An diesem Tag werden die Föderationen ihre Reiter-Pferde-Paare festlegen.
Die folgenden siebzehn Nationen haben ihre Teilnahme an den Longines FEI
Eventing European Championships Luhmühlen 2019 gemeldet:
• Belgien
• Dänemark
• Deutschland
• Finnland
• Frankreich
• Großbritannien
• Irland
• Italien
• Niederlande
• Norwegen
• Österreich
• Polen
• Schweden
• Schweiz
• Spanien
• Tschechien
• Ungarn
Allgemeine Informationen
Luhmühlen richtet seit über 60 Jahren große Vielseitigkeitsprüfungen aus – darunter fünf
Europameisterschaften 1975, 1979, 1987, 1999 und 2011 und eine Weltmeisterschaft 1982.
Vom Weltverband des Reitsports (FEI) wurde Luhmühlen erneut ausgewählt, die Europameisterschaft
im Vielseitigkeitsreiten 2019 auszurichten. Damit richtet Luhmühlen zum sechsten Mal eine
Europameisterschaft aus und wird zu einem der meist genutzten Championatsstandorte. Die
Europameisterschaften finden im vorolympischen Jahr statt. Als ausrichtende Nation darf Deutschland zwölf deutsche Reiter an den Start bringen.
Titel-Partner der Europameisterschaft ist Longines Watch Co. Francillon Ltd., St. Imier (Schweiz).
Weitere Hauptsponsoren sind die Ostfriesische Tee Gesellschaft GmbH & Co. KG (Seevetal) mit der
Marke Meßmer, COMFG Ltd., Wrexham (GBR) mit der Marke Charles Owen und die LVM
Versicherung, Münster.
Die Schirmherrschaft übernimmt der Präsident des deutschen Olympischen Sportbundes Alfons
Hörmann. Die Richtergruppe besteht aus Martin Plewa (Präsident), Anne-Mette Binder (DEN) und
Peter Shaw (AUS). Technischer Delegierte des Weltverbandes, FEI ist Gert Naber (NED).
Parcourschef Gelände ist Mike Etherington-Smith (GBR) und Parcourschef Springen ist Marco
Behrens.
Gesamtpreisgeld EUR 100.000,- (davon EUR 70.000,- für die Einzelwertung und EUR 30.000,- für die
an 1. - 3. Stelle platzierten Mannschaften)